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Aktuelles2021-01-13T16:16:22+01:00
2307, 2021

Aktuelle Ergebnisse der COVID-19-Familienstudie Baden-Württemberg als Preprint veröffentlicht

Aktuelle Ergebnisse der COVID-19-Familienstudie Baden-Württemberg als Preprint veröffentlicht / Asymptomatischer Verlauf der Infektion bei Kindern fünfmal häufiger als bei Erwachsenen / Immunantwort stabiler als bei Erwachsenen

Wie verläuft eine COVID-19-Infektion bei Kindern, sind sie nach einem milden Verlauf geschützt und welche Rolle spielen sie im Pandemiegeschehen als Erkrankte, Infektionsherde und -verstärker? Diese zentralen Fragen haben Wissenschaftler*innen der Universitätsklinika in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm in der vom Land Baden-Württemberg initiierten und finanzierten COVID-19-Kinder-Studie untersucht. Sie zeigten, dass Kinder sich innerhalb der Familien deutlich seltener ansteckten als Erwachsene und der Verlauf meist deutlich milder war. Gleichzeitig war die Immunantwort bei Kindern im Schnitt stärker und hielt länger an als bei Erwachsenen, unabhängig davon, ob Symptome auftraten. Die Ergebnisse sind am 23. Juli 2021 als Preprint veröffentlicht worden.

Weniger Symptome, besserer Immunschutz

Für die Studie wurden 328 Familien mit mindestens einem an COVID-19 erkrankten Mitglied mehrfach untersucht. Insgesamt nahmen 548 Kinder im Alter zwischen 6 und 14 Jahren und 717 Erwachsene teil. In Familien mit einer infizierten Person steckten sich Kinder (34 Prozent) deutlich seltener an als Erwachsene (58 Prozent) und waren – im Fall einer Infektion – fünfmal häufiger ohne Krankheitszeichen (Erwachsene: 9 Prozent, Kinder: 45 Prozent). Trotzdem zeigten die Kinder elf bis zwölf Monate nach der Infektion stärkere und länger anhaltende spezifische Antikörperspiegel als Erwachsene. Das galt unabhängig davon, ob Krankheitszeichen bestanden oder nicht. Die kindlichen Antikörper sind gut wirksam gegenüber verschiedenen Virusvarianten, so dass auch nicht sichtbar erkrankte Kinder nach einer Infektion geschützt sein sollten. Keines der infizierten Kinder musste im Krankenhaus behandelt werden.

Krankheitszeichen unterscheiden sich

Auch bei den berichteten Beschwerden unterschieden sich Erwachsene und Kinder. Während bei Erwachsenen Fieber, Husten, Durchfall und Geschmacksstörungen gleichermaßen ein guter Hinweis auf eine Infektion waren, waren bei Kindern nur Geschmacksstörungen ein deutlicher Hinweis auf eine COVID-19-Infektion (in 87 Prozent). Husten und Fieber waren erst mit steigendem Alter ab etwa zwölf Jahren ein Hinweis auf eine Infektion.

Zusammengefasst zeigt sich: Von COVID-19 genesene Kinder entwickeln trotz eines oft sehr milden oder sogar symptomfreien Verlaufs eine sehr wirksame und anhaltende Immunabwehr gegen neue Coronavirus-Infektionen. Es gibt Anzeichen, dass die kindliche Immunabwehr die von Erwachsenen sogar übertrifft.

Titel der Studie: Typically asymptomatic but with robust antibody formation: Children’s unique humoral immune response to SARS-CoV-2
DOI: 10.1101/2021.07.20.21260863
Link zur Studie: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.07.20.21260863v1

 

1607, 2021

Reportage zu der Corona-Kinderstudie im SWR Fernsehen

Am 21.7.2021 wurde eine Reportage zu der Corona-Kinderstudie im SWR Fernsehen ausgestrahlt.

In der Reportage „Dem Virus auf der Spur: Was macht Corona mit den Familien?“ werden interessante Details zu den Ergebnissen von den Freiburger medizinischen Leitern der Studie, Prof. Dr. Philipp Henneke und Dr. Roland Elling, erläutert.

Die Sendung stellt auch zwei teilnehmende Familien aus Freiburg und Efringen-Kirchen im Markgräflerland mit ihren Covid-19-Erfahrungen ausführlich dar.

Das Film kann man online hier anschauen.

 

1906, 2020

Bericht über die vorläufigen Ergebnisse (Eltern-Kind-Studie)

Die vorläufigen Ergebnisse des 1. Teils der Eltern-Kind COVID-19-Studie in Baden-Württemberg finden Sie hier.

Alle Teilnehmer*innen erhalten ihre persönlichen Ergebnisse postalisch, für die, die in Freiburg teilgenommen haben, werden die Briefe diese Woche verschickt. Für die Verzögerung bitten wir um Entschuldigung.

Analysen für Teil 2 der Studie sind noch in Bearbeitung.

605, 2020

Update 6. Mai 2020

Die Corona-Kinderstudie (Covid-19 BaWü-Studie) wurde von der Landesregierung in Auftrag gegeben, um eine wissenschaftliche Basis für die politischen Entscheidungen zu schaffen bezüglich des weiteren Vorgehens im Hinblick auf die Öffnung von Kitas und Grundschulen. Aufgrund der hohen Dringlichkeit und der ganz besonderen Belastung von Eltern und Kindern hat Ministerpräsident Kretschmann gebeten, ihm – wenn möglich und wissenschaftlich vertretbar – bereits erste belastbare Zwischenergebnisse mitzuteilen. Dieser Bitte wurde am 25. Mai entsprochen mit Betonung darauf, dass es sich um Zwischenergebnisse handelt und die finalen Auswertungen noch ausstehen.

Die Wissenschaftler der vier baden-württembergischen Universitätsklinika arbeiten aktuell mit Hochdruck an der finalen Auswertung der Studie. Nach aktuellem Stand wird eine öffentliche Präsentation der wissenschaftlichen Daten innerhalb der kommenden zwei bis drei Wochen im Juni erfolgen können. Der genaue Zeitpunkt ist noch nicht sicher. Wir bitten um Verständnis, dass die gründliche Auswertung nach etablierten wissenschaftlichen Standards von > 5000 Datensätzen etwas Zeit braucht. Den Teilnehmern der Studie werden ihre individuellen Ergebnisse postalisch zugehen.

Im ersten Teil der Studie hat das Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin in Freiburg gemeinsam mit anderen Unikliniken in Baden-Württemberg untersucht, wie viele Kinder schon Infektionen mit SARS-CoV-2 durchgemacht haben. Die wichtigen Ergebnisse werden in Kürze veröffentlicht.

Im 2. Teil der Studie wird speziell untersucht, wie SARS-CoV-2 in Familien gelangt, und wie es sicht dort verbreitet. Diese Untersuchung ist sehr bedeutsam um aufzuklären, welche Rolle Familien in der Pandemie spielen, und wie diese geschützt werden können. Die Studie soll dabei helfen, in Zukunft gezielt auf Infektionshäufungen reagieren zu können. Die Untersuchungen für diesen Teil der Studie wurden vor den Pfingstferien abgeschlossen.

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